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30 Jahre Seniorenbeirat Neustadt in Holstein

Rede des Vorsitzenden Norbert Illes in der Jacob-Lienau-Schule am 1. Oktober 2022 (es gilt das gesprochene Wort)

Norbert IllesSehr geehrte Damen und Herrn, ich heiße Sie alle willkommen heute,
hier, in der Jacob-Lienau-Schule zur Feier des 30-jährigen-Bestehens
des Seniorenbeirats der Stadt Neustadt in Holstein.
Besonders begrüßen an dieser Stelle möchte ich die Vertreter der
Stadt Neustadt in Holstein, in der Spitze den Bürgervorsteher von
Neustadt in Holstein, Sönke Sela und die Vertreter der Parteien.

Den – bis gestern – Kreisseniorenvorsitzenden für Ostholstein -
Wilfried Lühr aus Bad Malente-Gremsmühlen und seinen Nachfolger
Wolfgang Röhr aus Heiligenhafen.
Weiterhin Peter Schildwächter – den
Landesseniorenratsvorsitzenden für Schleswig-Holstein und
selbstverständlich meinen Vorgänger im Amt des Vorsitzenden des
Seniorenbeirats von Neustadt in Holstein – Jürgen Mosalf.
Ich begrüße auch die Vertreter von Vereinen und Verbänden und der
Presse. Danke überdies an alle anderen, die ich jetzt nicht namentlich
erwähnt habe. Wir – der Seniorenbeirat in Neustadt in Holstein –
freuen uns sehr über Ihre uns entgegengebrachte Wertschätzung.
Meine Damen und Herren, 30 Jahre Seniorenbeirat in Neustadt in
Holstein. Blicken wir zurück in das Jahr 1992.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte eine Idee, deren Tragweite
möglicherweise zunächst gar nicht abschätzbar war. Wie wäre es, –
stellte sich die Frage – wenn sich Senioren als gewählte Vertreter um
die Anliegen von Senioren kümmern? Würde es funktionieren, dass
die Initiative der Stadtverordnetenversammlung auf Dauer trägt?
Bemerkenswert war die Idee der Stadtparteien schon deshalb, weil
jede Partei ihre eigenen Seniorenverbände hat und – natürlich –
deren Arbeit auch gerne heraushebt. Bemerkenswert auch deshalb,
weil mit dem Seniorenbeirats eine überparteiliche, auf jeweils drei
Jahre gewählte Vertretung mit der Wahrnehmung der Interessen der
älteren Menschen in der Stadt übertragen wurde. Und die politischen
Eltern der damaligen Entscheidung hatten auch eine klare
Vorstellung der Zusammensetzung der neugeschaffenen
Interessenvertretung der ü60-Generation. Elf Senioren sollen es
möglichst sein, die den Beirat bilden und auch nur von Senioren
wählbar sein. Und auch Aufgaben und Ziele wurden klar definiert: So
sind wir eingebunden in die Entscheidungen zur Verkehrsplanung,
der Verkehrssicherheit, der Infrastrukturplanung, der Sozialplanung
und bei Kulturangeboten. Und funktioniert das? Werden wir
eingebunden? Sind wir als gewählter Teil der Stadtgesellschaft
akzeptiert? Darauf gibt nur eine knappe, aber vollständig eindeutige
Antwort, und die lautet „ja“.
Mit unserem Bürgermeister Mirko Spieckermann gibt es regelmäßige
Jour Fixe, in denen uns wichtige Fragen besprochen werden. Das
Bauamt, das Amt für gesellschaftliche Angelegenheit sind immer für
uns ansprechbar. An welche Tür wir im Rathaus klopfen, uns wird
immer vermittelt, wir sind gern gesehene Gesprächspartner.
Aber auch andersherum funktioniert es bestens, denn der
Informationsfluss ist keine Einbahnstraße: gibt es etwas
Wissenswertes? Bahnt sich etwas Interessantes an? - dann kommen
hochrangige Vertreter der Stadt offenbar auch sehr gerne zu uns. Sei
es zu unseren regelmäßigen Arbeitstreffen in der Begegnungsstätte
am Berliner Platz oder zu unseren öffentlichen Sitzungen. Auch auf
den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und in deren
Ausschüssen wird uns das Wort gegeben. Wir spüren, wir sind ein
akzeptierter Interessenvertreter und tragen das uns verliehene
Stadtwappen ehrenvoll.
Meine Damen und Herren, der Seniorenbeirat, wer ist das eigentlich
und was macht der für die älteren Menschen in der Stadt?
Langsam hatte es angefangen, mehr und mehr Anregungen kamen
dazu und inzwischen gibt es ein – wie wir finden – recht passables
Angebot für die ältere Generation unter dem Dach des
Seniorenbeirats. Wir, acht Frauen und drei Männer sind der
amtierende Seniorenbeirat. Das sind Burgunde Böckel, Lilo Evers,
Ursula Henning, Marion Lindner, Inge Mc Kean, Helga Scheunemann,
Hans Werner Schild, Rolf-Jürgen Wendt, Lida Winter meine
Stellvertreterin Gabriele Weber. Wenn Sie unsere Internetseite
aufrufen: Seniorenbeirat-Neustadt-Holstein.de finden Sie für fast
jeden Tag ein Angebot zum Mitmachen. Die Beratung für
Pflegebedürftige und deren Angehörige, den offenen Lesekreis
Plattdeutsch, das monatliche Seniorenfrühstück, die Spielegruppe,
die Tagesfahrten, der Tanztee, die Wassergymnastik Aqua fit.
Darauf sind wir stolz und besonders stolz sind wir auf die Menschen,
die uns helfen. Tag heute sind es weitere 27 Männer und Frauen, die
dieses Angebot möglich machen. Ehrenamtlich. Mit einem
unglaublichen kontinuierlichen Einsatz für die älteren Menschen in
unserer Stadt. Vielen Dank dafür!
Ihre Arbeit für die Stadtgesellschaft ist uns allen eine Ehre!
Meine Damen und Herren, 30 Jahre Seniorenbeirat in Neustadt in
Holstein. Ach, würde doch alles immer so glatt laufen. In der Arbeit
des Seniorenbeirats gab es auch Rückschläge – massive Rückschläge.
Schauen wir auf die Jahre zwischen 2019 und 2021. Viele unsere
Angebote waren verboten, nur wenig konnte getan werden. Ich muss
Ihnen nicht erklären warum: Vor Corona konnte man sich kaum
schützen und die Entwicklung zuverlässiger Impfstoffe ging zwar
schnell voran, brauchte aber dennoch Zeit. Konsequenz: zu Hause
bleiben wurde angeordnet, Kontakte sollten weitestgehend
vermeiden werden, Rückzug in die eigenen vier Wände. Viele wurden
misstrauisch gegenüber ihren zuvor vertrauten Mitmenschen. Viele
bekamen Angst.
Eine großangelegte Studie mit repräsentativen Daten über alle
Altersgruppen hinweg legt nahe, das Erwachsene in Deutschland im
Alter von 60 Jahren im Durchschnitt beginnen leicht erhöhte Phasen
der Einsamkeit erleben. Nach Erreichen des 75sten Lebensjahres
steigt sie konstant an und erreicht weit überproportionale
Höchststände. Das war vor Corona. Ich vermute, die Situation hat
sich noch verschlimmert. Deshalb ist es uns wichtig: Wir müssen als
Stadtgesellschaft ältere Menschen aus ihrer Vereinsamung
zurückholen. Das ist eine Aufgabe, der wir uns verschrieben haben.
Das wollen wir alle schaffen und das werden wir alles zusammen
schaffen.
Meine Damen und Herren, was können wir tun?
Wir werden unseren eingeschlagenen Weg weiter gehen und wollen
mindestens die heutigen Angebote aufrechterhalten. Aber wir wollen
mehr machen. Zusammen mit unseren ehrenamtlichen Helfern
werden wir überlegen, was wir neu starten können und was wir
besser machen können.
Wir werden den Kontakt zu anderen Organisatoren ausbauen um
Synergien schaffen, mit dem klaren Ziel noch mehr ältere Menschen
zu erreichen.
Ein Beispiel, wo wir schon jetzt Handlungsbedarf erkannt haben, sind
– meine Damen und Herren –, Männer.
Augenscheinlich tun sich Männer schwer unsere Angebote
anzunehmen. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Meine Idee
wären Hobbynachmittage, ein gemeinsames Werkeln oder sich
gegenseitig bei Reparaturen helfen. Mal sehen, was geht.
Aber auch das eine oder andere Angebot lässt sich vielleicht
ergänzen. Möglicherweise kann beispielsweise ein Spielenachmittag
auch mal in privaten 4-Wänden stattfinden, wenn der Bewohner mal
schlecht zu Fuß ist. Übrigens, dies ist eine Idee unserer dänischen
Partnerstadt Bornholms Regierungskommune. Es ist Teil des
Konzepts, das da heißt: „hin zum alten Menschen“. Noch wissen wir
es nicht, aber ich finde es lohnt sich zu testen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung. Wenn es heißt,
Digitalisierung dürfe nicht so schnell kommen, man müsse Rücksicht
nehmen auf Ältere, dann sagen wir: wir sind nicht zu dumm, wir
begreifen schnell. Und wir wollen nicht die Begründung sein für
unzumutbare Zettelwirtschaft. Zusammen mit der Volkshochschule
gibt es den erfolgreichen Internet-Senioren-Treff.
Apropos Internet: schauen Sie mal rein auf unsere Internetseite
„Seniorenbeirat Neustadt“. Mit dem heutigen Tag gibt einen
Relaunch. Bisher war unserer Webauftritt schon gut, aber jetzt sieht
es richtig modern aus und chic. Man möchte sagen: jung und frisch.
30 Jahre Seniorenbeirat sind einfach noch kein Alter.
Unserer Amtszeit haben wir ein Motto gegeben: mitreden –
mitgestalten – mitentscheiden.
Meine Damen und Herren, jetzt laden wir – der Seniorenbeirat von
Neustadt in Holstein – Sie ein zu Kaffee und Kuchen – wenn Sie
möchten gegen eine Spende zugunsten der DLRG, dem Ortsverband
hier in Neustadt in Holstein – der Deutschen
Lebensrettungsgesellschaft. Auf dem Weg in die Schulmensa nehmen
Sie sich gerne noch Zeit für einen Blick auf unsere Stelltafeln,
verweilen Sie in der Internetecke. Ich empfehle Ihnen auch den Stand
des Weißen Rings, der sich – wie Sie wissen – für Verbrechensopfer
einsetzt und darüber informiert, wie man es vermeidet Opfer von
Verbrechen zu werden. Wenn Sie noch nicht wissen, warum eine
Notfalldose Leben retten kann, finden Sie im Foyer die Antwort. Im
weiteren Verlauf des Nachmittags starten wir noch den allseits sehr
beliebten Tanztee.
Hier in der Aula sage nun noch herzlichen Dank dem Hausmeister der
Jacob-Lenau-Schule, Ihnen Herr Tietze und ihrer Frau – ohne Ihre
tatkräftige Hilfe wäre diese Veranstaltung hier in der Jacob-Lienau-
Schule unmöglich gewesen.
Und vielen Dank Ihnen allen!

                                                       

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